Der MMM-Wettbewerb ist nun ausgelaufen, am Ende war die Beteiligung einfach zu schwach.
Ich möchte – mithilfe von Christian – stattdessen in Zukunft ein neues Periodikum unserer Homepage ins Leben rufen,
das vielleicht wieder auf mehr Interesse stößt. Das Oberthema soll heißen:
Einzügerrekorde, was,
wie einige von Ihnen/Euch wissen, ein von mir schon seit längerem verfolgtes Hobby ist. Worum es dabei geht,
wird recht ausführlich im Menu Einzügerrekorde erklärt,
genauer: mithilfe des dort bereitgestellten Vorwortes (PDF).
In der Tabelle der Einzügerrekorde (XLS)
ist aufgeführt, was es alles schon an Rekorden gibt.
Man muss sich aber nicht durch dieses umfangreiche Material durcharbeiten:
Ich werde jede einzelne Aufgabe so genau formulieren und mit Beispielen versehen, daß das überflüssig sein sollte.
69. Schachrekord: Freiwillige Schacherlassungen mit 32 Steinen
Das Thema Schlagerlassungen ist nun erschöpfend behandelt.
Wenden wir uns daher dem nächsten Thema zu, nämlich Schacherlassungen.
In der PDB ist kaum etwas über die freiwillige Form zu finden:
Wenden wir uns als erstes den freiwilligen Schacherlassungen mit 32 Steinen zu!
Hier gibt es einen recht frischen Rekord von Horst B. aus dem vorigen Jahr:
Horst schreibt dazu: „Bei [meinem Rekordversuch] ist auch 1.Dxd7+ ein thematischer Zug.
Schwarz kann mit 1...Lxd7+ Schach bieten oder mit 1...Kxb6/Kxc5 darauf verzichten.
Dagegen darf 1.Dxc6+ nicht gezählt werden, weil es keine Option gibt, mit Schach zu antworten.“ (A.a.O., S. 101)
1.Lxd7+ ist ebenfalls unthematisch, weil Schwarz mit Schach antworten muss.
Horst verwendet für den Terminus „Erlassung“ bekanntlich eine andere Definition als wir.
Nach unserer Definition dürfen Züge von Weiß, die nicht mit einem Schach beantwortet werden können,
auch als thematisch gezählt werden, so dass wir bei Horsts Stück auf 65 Schacherlassungen kämen.
Die Frage ist aber, ob wir mit unserer großzügigeren Definition des Ausdrucks Erlassung
mit einem ganz anderen Entwurf auf eine noch höhere Anzahl kommen können.
Das ist tatsächlich der Fall, wie das folgende Stück zeigt:
Max Witte, Urdruck
16+16 {FEN: qnbn1K2/rpNp1prp/pPpNpR1b/B1P1P1p1/P2P2B1/3Q4/k4PPP/1R6 w - - 0 1}
67 freiwillige Schacherlassungen mit 32 Steinen (2(K) + 4(BB) + 13(SS) + 11(LL) + 18(TT) + 19(D)) [Züge als thematisch gezählt, nach denen Schwarz nicht Schach geben kann]
Horsts Arbeit ist eine Erstkonstruktion, meine nicht ganz.
Und wie schrieb schon Horst am angegebenen Orte?
„Hier gibt es vielleicht noch Luft nach oben;
bei Erstkonstruktionen sind meistens noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.“ (Ebd.)
Das trifft wohl auch auf Zweitkonstruktionen zu ...