Schachklub CAÏSSA Hermsdorf-Frohnau e.V. (Berlin)

Max' Montags-Mysterium (Löserwettbewerb für Schachprobleme) 2021/2022: 27. Aufgabe

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Allgemeine Informationen

Max Witte hat einen wöchentlichen Löserwettbewerb (Max' Montags-Mysterium) für Schachprobleme ins Leben gerufen. Eine gute Idee! Einsendeschluss (idealerweise per Mail an Max Witte) ist jeweils Sonntag, 24 Uhr. Viel Spaß!

27. Schachproblem (Einsendeschluß 28. November 2021)

Die hier und in den folgenden Wochen benutzte, teils – wie im Falle von erzwungenen Matterzwingungen – bizarre Terminologie versteht sich in den meisten Fällen nicht von selbst und ist jeweils erklärungsbedürftig. Sie geht auf Ludwig Zagler (Zur Systematik der Einzügerkonstruktionsthemen, feenschach 1972) und Erich Bartel (Einzügerrekorde mit minimalem Material, Augsburg 1984) zurück. Bei freiwilligen Mattfreigaben geht es um Folgendes:

  • Im Satzspiel (d. i. das Geschehen, das sich entwickelt, wenn Schwarz – und nicht Weiß – am Zuge wäre) kann Schwarz nicht mattsetzen.
  • In der Ausgangsstellung kann Weiß am Zug dem Schwarzen die Möglichkeit einräumen, ihn (den Weißen) mattzusetzen, muss es aber nicht. Jeder Zug von Weiß, der dem Schwarzen die Möglichkeit gibt, ihn (den Weißen) mattzusetzen, heißt freiwillige Mattfreigabe.
  • In der (legalen) Ausgangsstellung gibt es keine Umwandlungsfiguren. Umwandlungszüge des Weißen kommen nicht in Betracht, Umwandlungszüge des Schwarzen im Satz oder nach dem weißen Zug schon.

Beispiel: Max Witte, Urdruck

Beispielstellung zur 27. Aufgabe Nr. 1

2 + 2 Steine
15 freiwillige Mattfreigaben, Effizienz = 15/4 = 3,75 (Rekord für 4 Steine?)

In der Ausgangsstellung könnte Schwarz, wäre er am Zug, nicht mattsetzen. Von den insgesamt 20 Zügen, die Weiß zur Verfügung stehen, ermöglichen 15 den Schwarzen, ihn (den Weißen) mattzusetzen. Man beachte, dass Schwarz nach 1.Dd5 sowohl mit 1...Dg7 als auch mit 1...Dh7 mattsetzen könnte. Einen solchen Mattdual, der von Bartel im Falle von Einzügerrekorden mit minimalem Material ausgeschlossen wird, halten wir für unschädlich und lassen ihn grundsätzlich zu.

Der zurzeit gültige absolute Rekord in punkto freiwillige dualfreie Mattfreigaben (in legaler Stellung ohne Umwandlungsfiguren und –züge) wurde bereits im Jahre 1972 erzielt und steht bei 66:

Beispiel: Björn Schwela, Mit vertauschten Farben in feenschach 32 01-03/1976 [PDB-Nr. P1178814]

Beispielstellung zur 27. Aufgabe Nr. 2

8 + 8 Steine
66 freiwillige (dualfreie) Mattfreigaben, Effizienz = 66/16 = 4,13

Gibt man – wie wir empfohlen haben – die Dualfreiheit auf, sollte sich die Anzahl von 66 noch überbieten lassen. Ein solcher Rekord ist mir aber nicht bekannt.

Man könnte nun wieder auf die Idee kommen, die Steineanzahl zu begrenzen. Der Rekord für freiwillige Mattfreigaben bei minimalem Material wird von Dr. K. Funk gehalten:

Beispiel: Dr. K. Funk, Problemkiste 1983

Beispielstellung zur 27. Aufgabe Nr. 3

1 freiwillige Mattfreigabe, Effizienz = 1/3 = 0,33

Am Rande sei Folgendes erwähnt: Nach meiner Untersuchung ergibt sich für die Problemart freiwillige Mattfreigaben (in legaler Stellung, ohne Umwandlungsfiguren und –züge) der größte Effizienzwert von 4,6 bei einer Verwendung von 5 Steinen. Wer das toppen kann, bekommt satte 10 Punkte zusätzlich gutgeschrieben.

Nun aber zum 27. MMM:

27. Aufgabe: Freiwillige Mattfreigaben, Max Witte

Konstruiere mit 6 Steinen ohne Umwandlungsfiguren eine legale Stellung, in der Weiß über ein Maximum an freiwilligen Mattfreigaben verfügt. Umwandlungszüge des Weißen sind ausgeschlossen. Mit anderen Worten: Konstruiere eine legale Stellung mit folgenden Merkmalen: 1.) Wäre Schwarz am Zuge, könnte er nicht mattsetzen. 2.) Weiß kann (muss aber nicht) dem Schwarzen ermöglichen, ihn (den Weißen) mattzusetzen. [Lösung]

Max Witte

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