Max Witte hat einen wöchentlichen Löserwettbewerb (Max' Montags-Mysterium) für Schachprobleme
ins Leben gerufen. Eine gute Idee! Einsendeschluss (idealerweise per Mail an
Max Witte) ist jeweils Sonntag, 24 Uhr. Viel Spaß!
45. Schachproblem (Einsendeschluß 12. Juni 2022)
Die hier und in den folgenden Wochen benutzte Terminologie versteht sich in den meisten Fällen nicht von selbst
und ist jeweils erklärungsbedürftig. Sie geht auf Ludwig Zagler (Zur
Systematik der Einzügerkonstruktionsthemen, feenschach 10/1972) und
Erich Bartel (Einzügerrekorde mit minimalem Material, Augsburg 1984) zurück.
Bei freiwilligen Pattduldungen geht es um Folgendes:
Im Satzspiel (d. i. das Geschehen, das sich entwickelt, wenn Schwarz statt Weiß am Zuge wäre)
kann Schwarz pattsetzen, muss es aber nicht.
In der Ausgangsstellung kann Weiß zulassen, dass er pattgesetzt wird, muss es aber nicht.
Jeder seiner Züge, der das Patt zulässt, heißt freiwillige Pattduldung.
In der (legalen) Ausgangsstellung gibt es keine Umwandlungsfiguren.
Umwandlungszüge des Weißen sind nicht zulässig,
Umwandlungszüge des Schwarzen im Satz oder nach dem weißen Zug schon.
Der Rekord mit minimalem Material ist die folgende Konstruktion:
Den absoluten Rekord auf diesem Gebiet konnte ich nicht finden.
Sehen wir zu, dass wir wenigstens die Effizienz verbessern! Mit 5 Steinen gelangen mir bereits 13 thematische Züge:
Ich glaube, dass man mit 8 Steinen eine maximale Effizienz erreichen kann.
Mal sehen, was unsere Löser herausfinden ...
45. Aufgabe: Freiwillige Pattduldungen, Max Witte
Konstruiere einen legalen 8-Steiner ohne Umwandlungsfiguren mit möglichst großer Effizienz bezüglich freiwilliger Pattduldungen. Eine freiwillige Pattduldung liegt vor, wenn 1.) Schwarz, wäre er am Zug, pattsetzen könnte; 2.) Weiß das Patt zulassen kann, aber nicht muss. Keine weißen Umwandlungszüge sind zulässig, wohl aber schwarze im Satz oder nach den weißen Themazügen. [Lösung]